Wer in freier Natur essbare Wildpflanzen und Wildkräuter sammeln will, sollte einige paar Dinge beachten. Hier sind die zehn wichtigsten Regeln, zusammengestellt von Heilpflanzenexpertin Bettina Burfeind.
- Genaue Kenntnis der Pflanze. Eine eindeutige Bestimmung ist zwingend notwendig, um Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern zu vermeiden. (Bestimmungsbücher, Zeichnungen, Fotografien, Pflanzensteckbriefe, Pflanzenstandort)
- Keine geschützten, vom Aussterben bedrohten Pflanzen sammeln – vor allem nicht die, die auf der Roten Liste stehen!
- Nur die Pflanzenteile sammeln, die man wirklich braucht. Immer genügend Pflanzen stehen lassen.
- Nur gesunde, einwandfreie Pflanzen verwenden.
- Nur so viel sammeln, wie man wirklich verarbeiten kann.
- Niemals in Naturschutzgebieten sammeln!
- Niemals in der Nähe von viel befahrenen Straßen oder an Bahngleisen sammeln.
- Zum Sammeln ein Bestimmungsbuch und eine Lupe, eine Schere oder ein Messer mitnehmen. Die Kräuter am besten in einem flachen Korb, nicht in einer Plastiktüte transportieren. Die Pflanzen möglichst schnell verarbeiten.
- Niemals bei Regen oder feuchtem Wetter auf die Suche gehen. Nach Regen sollte man mindestens ein bis zwei Tage warten.
- Nicht bei stark anhaltender Trockenheit sammeln.
Einige Pflanzen, die man jetzt sammeln kann, findet ihr im ersten Teil des Interviews.
Worauf man beim Sammeln besonders achten sollte, erfahrt ihr im zweiten Teil des Interviews.
Was ihr mit den Wildkräuter herstellen könnt, erfahrt ihr im dritten Teil des Interviews.
So lecker können Wildkräuter sein: Eure Rezepte.
Weitere Rezepte gesucht! Was kocht ihr am liebsten mit wilden Kräutern?
Zur Person:
Bettina Burfeind fand die Welt der Pflanzen schon als Kind sehr spannend. Daher hat sich die diplomierte Agraringenieurin an der Heilpflanzenschule Verden zur Heilpflanzenexpertin ausbilden lassen. Ihre Kenntnisse über essbare Wildpflanzen, ihre Verwendung in der Küche und für das Wohlbefinden sowie ihre Liebe zur Natur gibt sie gern Kindern und Erwachsenen bei Seminaren, Workshops, Kursen und Exkursionen in Bremen und umzu weiter.
Eine weitere Leidenschaft, vor allem in der kalten Jahreszeit, ist Tee. Besonders interessiert sie sich für seine Geschichte(n) und verschiedene Tee-Zeremonien. „Tee ein Lebenselixier mit Geschmack, eine faszinierende Pflanze mit viel Potenzial“, ist Bettina Burfeind überzeugt.
13 Kommentare
nina · 21. Mai 2015 um 8:46 am
eine GANZ wichtige Regel fehlt noch:
wenn Ihr im Umland / an Feldwegen sammelt: achtet auch frische Treckerspuren im angrenzenden Feld !!!!
DANN ist fast immer unlängst GIFT gespritzt worden!
Also bitte mind 10m Abstand von diesem Feld/Acker halten.
Auch eure Hunde, die an so einem begifteten Feld anlanglaufen unbedingt gründlich feucht abputzen, damit sie nichts mit heim schleppen oder Kontaktallergien entwickeln.
Die HEILE Natur ist leider sehr selten geworden.
Es grüßt
die Kräuterhexe Mari
Mel · 21. Mai 2015 um 4:42 pm
Liebe Kräuterhexe Mari,
vielen Dank für den Hinweis!
Kistengrüne Grüße
Mel
Bea · 19. Juni 2016 um 9:31 pm
Warum die Wildkräuterwanderung niemals nach Regen sammeln?
Mel · 20. Juni 2016 um 1:26 pm
Liebe Bea,
gute Frage!
Ich denke, dieser Tipp basiert auf folgenden Erfahrungen:
Viele Pflanzen verschließen nachts oder bei Regen ihre Blüten und brauchen eine Weile, bis sie sie wider öffnen und diese dann vollständig trocken sind.
Feuchte Pflanzen trocknen auch langsamer und neigen eher zu schimmeln. Außerdem sollen sie „fleckig“ werden, wenn sie trocknen. (Was das aber für Folgen hat, kann ich Dir nicht sagen, ich habe leider noch nicht so viele Kräuter in freier Wildbahn gesammelt.)
Kistengrüne Grüße
Mel
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