Im Februar beginnt die Aussaat. „Wo kaufst du eigentlich dein Saatgut?“ ist eine Frage, die ich derzeit sehr oft gestellt bekomme. Daher verrate ich dir heute ein paar Bezugsquellen für Pflanzensamen.
//Transparenzhinweis: Im folgenden Beitrag nenne und verlinke ich Bezugsquellen für Pflanzensamen sowie die Organisatorin einer Saatgut-Tauschbörse, an der ich teilgenommen habe. Für Nennungen und Links habe ich keine Bezahlung erhalten.//
Zu Beginn der Gartensaison muss ich mich immer sehr zusammenreißen. Wenn die grünen Daumen anfangen zu kribbeln, mache ich mich auf die Suche nach Gemüsen, Kräutern und Blumen, die ich auf dem Balkon anbauen möchte.
Die meisten Pflanzen in meinem Mini-Garten ziehe ich nämlich selbst aus Samen. Das verkürzt nicht nur die Wartezeit auf den Frühling, sondern macht Spaß und hat einige Vorteile.
Einer der wichtigsten für mich: Die Auswahl an Sorten ist bei Pflanzensamen viel größer bei fertigen Jungpflanzen.
Während also an grauen Januar- und Februartagen der Wind die Regentopfen an die Fensterscheibe peitscht, browse ich gemütlich durch die On- und Offline-Kataloge der Saatgutanbieter und lasse mich verführen.
Neuseeländer Spinat – wollte ich schon immer mal ausprobieren!
Portulakröschen – hübsch!
Und dann erst die Auswahl an Tomaten: ‚Beauté Blanche‘, ‚Vesennij Mieurinskij‘ oder die ‚Beste von Allen‘?
Saatgut bestellen
Ja, es gibt schon ein faszinierendes Angebot an Sämereien – inzwischen auch in Bio-Qualität.
Leider ist diese Auswahl nicht in den Geschäften vor Ort erhältlich: Wenn ich etwas Spannendes entdecke und es unbedingt ausprobieren will, muss ich es bestellen und per Post liefern lassen. Daher kaufe ich in der Regel einmal groß zu Beginn des Jahres ein und bestelle auch für Freund*innen mit.
Einen Vorteil hat das Einkaufen auf Bestellung in diesem Fall: Auch du kannst dir auf dieser Weise tolles Saatgut besorgen! Im Folgenden verrate ich dir meine liebsten Bezugsquellen – in alphabetischer Reihenfolge.
Übersicht: Bezugsquellen
An dieser Stelle noch einmal ausdrücklich der Hinweis:
Die Liste habe ich persönlich und ohne Gewähr zusammengestellt. Und ja: Ich mache in gewisser Weise Werbung für die genannten Anbieter. Geld dafür bekomme ich aber nicht!
Dreschflegel
Der Verein Dreschflegel vertreibt über seinen Online-Shop nach eigenen Angaben rund 700 Sorten – von Gemüse, Kräutern und Blumen bis hin zu Färbepflanzen und Gründüngung. Wer den kostenlosen, gedruckten Katalog haben möchte, muss ihn explizit in den Warenkorb legen – ich vergesse das immer wieder!
https://www.dreschflegel-shop.de/
Gartenpaten
Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Mit dem wunderschön gestalteten Saatgut-Adventskalender von Gartenpaten kannst du dir die Wartezeit auf Weihnachten verkürzen.
Der Adventskalender enthält passenderweise 24 verschiedene Sorten an Kräutern, Blumen, Gemüse und Obst. Reicht locker für einen Balkon und auch für einen Garten! Nur ab Herbst erhältlich.
Rühlemann‘s Kräuter und Duftpflanzen
Wenn ich außergewöhnliche Duftpflanzen, Würz- und Heilkräutern suche und bei Bio-Anbietern nicht fündig werde, schaue ich bei Rühlemann‘s vorbei. Dort gibt es nach eigenen Angaben mehr als 1300 Arten und Sorten. Den umfassenden Katalog mit Tipps und Rezepten gibt es auch als pdf.
https://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/
VEN – Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt
Bei VEN bekommst du samenfestes Saatgut von fast allen Nutzpflanzenarten – derzeit rund 2100 Sorten. Die Saatgutliste wird jedes Jahr aktualisiert und kann gegen eine Gebühr beim Verein bestellt werden.
https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/
VERN – Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen
Der VERN erhält nach eigenen Angaben etwa 2.000 alte Nutzpflanzensorten. Das jährlich erscheinende, im Netz frei zugängliche Compendium enthält neben schön beschriebenen Sorten auch Tipps und Übersichten zu Schaugärten in Brandenburg.
Pflanzensamen tauschen
Falls du nicht viel oder gar kein Geld für Saatgut ausgeben möchtest, kannst du auch Pflanzensamen tauschen. Anfang des Jahres gibt es eine Vielzahl an lokalen Börsen und Aktionen, die über die sozialen Netzwerke organisiert werden.
In diesem Jahr habe ich mich wieder an der privaten Saatgut-Rotation von Viertelgarten beteiligt. Der Aufruf dazu erreichte mich einmal mehr über den Instagram-Account. 70 Plätze gab es insgesamt und ich war sehr froh, einen davon ergattert zu haben!
Wie bei den vergangenen Tauschaktionen war es wieder ein bisschen wie Weihnachten, als der Briefumschlag dann bei mir eintrudelte.
Neben Klassikern wie Kornblumen, Schnittpetersilie, Tagetes und Kopfsalat sind auch andere tolle Sorten dabei. Baumspinat, zum Beispiel, oder Tulsi, für die ich hoffentlich noch ein Plätzchen finde.
Vielen lieben Dank an alle Beteiligten für die tolle Saatgut-Überraschung und ein ganz besonderes Dankeschön an Viertelgarten für Organisation und Rotation!
Und jetzt du!
Woher beziehst du das Saatgut für deinen Balkon-Garten?
5 Kommentare
Sandra · 31. Mai 2020 um 5:03 pm
Hallo Mel,
eine sehr schöne und informative Seite!
Ich habe leider noch nicht einmal einen Balkon und bepflanze all meine Fensterbretter…
Von mediterranen Kräutern am Sonnenfenster bis „Waldkasten“ im Dauerschatten.
Primär Dauerbepflanzung mit Anspruch *heimisch – nutzbar- Insekten* UND eine gute Figur soll das ganze auch noch machen. Aufgrund des Platzmangels vergeht vor jeder „Platzvergabe“ eine laaange Zeit der Recherche und detaillierte Prüfung der potentiellen Kandidaten.
Auf dem größten, meinem „Treton“ (quasi begehbares Fensterbrett mit Brüstung 100 x 33 cm), steht neuerdings ein Apfelbaum im Kübel (passender Befruchter im Hinterhof). Ma kieken, wie lange das gut geht…
Noch ein Link zur Bestellung von Saatgut https://www.templiner-kraeutergarten.de/ (als ich diverse Kräuter und Wildpflanzen suchte, wurde ich dort gut + günstig fündig).
Thema Substrat… (nicht nur in Cororna-Zeiten)
irgendeine torffreie Basiserde bekommt man mindestens im Bioladen.
Als Zuschlag im Drogeriemarkt je nach Bedürfnis der Kultur Vogelsand + Katzenstreu (Bentonit).
Von wegen der Spontanität habe ich gerne Kokosziegel (Anzucht), Bims + Lehm vorrätig.
Kompost… ?? Wurmkiste wäre mein nächstes Wunschprojekt …
Bis dahin müssen Vögel und Eichhörnchen düngen – geben und nehmen :)
Danke dir + weiter so!
Sandra
Mel · 5. Juni 2020 um 3:26 pm
Hallo, liebe Sandra,
auf der Fensterbank zu gärtnern ist wirklich eine Herausforderungen – Respekt! Ich könnte mich gar nicht entscheiden, was dort einziehen würde – es gibt ja so viele tolle Sachen!
Mit einem Apfelbaum liebäugle ich auch hin und wieder. Aber ich da einfach zu skeptisch – oder zu konservativ? Säulenbäume sind zwar sehr praktisch, aber optisch einfach nicht mein Fall. Für die Bienen und die Ernte ist es sicherlich egal – ich drück dir ganz doll die Daumen, dass es mit der eigenen Ernte klappt!
Danke dir auch für die Tipps zum Substrat. Von einer Wurmkiste träume ich auch schon seit längerer Zeit… Mal sehen!
Dir eine schöne Fensterbank-Garten-Saison und viele kistengrüne Grüße
Mel
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