Ostern, hatte ich mir vorgenommen, an Ostern wird ausgesät. Und in der Tat habe ich am Wochenende ein paar Samen in die Erde gesteckt. Drinnen und sogar schon draußen. Endlich!
Wie habe ich das vermisst.
Krümelige Erde unter den Fingernägeln – trotz Handschuhe. Wasserspritzer auf dem Boden im Wohnzimmer. Winzige Samen, die nicht immer in die Furche fallen wollen, die ich für sie vorbereitet habe. Ein Chaos an Anzuchtschalen, Töpfen und Untersetzern…
Ich habe ausgesät. Endlich!
Endlich – das werden sich auch viele denken, deren Pflanzen inzwischen das Kindergarten-Alter erreicht haben.
Machst du denn gar nichts? – Doch.
Kaufst du alles selbst? – Nein.
Lässt du dir immer so viel Zeit? – Ja!
Auch wenn es mir in den vergangenen Wochen echt schwer gefallen ist. Vor allem seit die Pflanzensamen aus der Tauschaktion bei mir eingetrudelt sind.
Aber erst an Ostern sollte es endlich soweit sein, hatte ich mir vorgenommen. Ich fand das passend: Während fleißige Osterhasen bunt gefärbte Eier verstecken, verstecke ich Pflanzensamen in der Erde!
Aussaat auf der Fensterbank
Und so habe ich an Karfreitag die Fensterbank im Wohnzimmer abgeräumt, den Räucherschneemann und die verschneiten Tannen in den Keller verbannt und den Platz an der Sonne nach und nach mit Pflanzschalen gefüllt.
Den Anfang machten die Tomaten, in diesem Jahr gleich vier Sorten: Ampeltomate rosa, Wildtomate Aurantiacum sowie die Cocktailtomaten Black Cherry und Ruthje.
Danach kam der Salat, diesmal kein Roter Eichblattsalat, sondern die Sorte Bolchoï.
Und dann musste ich ja Kokardenblumen vorziehen.
Ein bisschen Glatte Petersilie konnte auch nicht schaden.
Und Liebstöckel, falls der nicht überlebt hat auf dem Balkon.
Und Jungfer im Grünen – die musste auf jeden Fall sein!!!
Genauso wie Basilikum. Ich will ja schließlich wieder Pesto machen!
Tja, was soll ich sagen. Viel Platz ist inzwischen nicht mehr auf der Fensterbank…
Erste Aussaat auf dem Balkon
Natürlich habe ich auch mal geguckt, was draußen so geht.
Nicht viel, muss ich sagen. Denn ich habe mich den Winter über kaum um die Pflanzen gekümmert. Selbst gegossen habe ich sie nicht mehr…
Also habe ich an Karfreitag den Balkon erst mal mit ein paar Liter Wasser wiederbelebt – auch damit ich die Erde überhaupt beackern konnte.
Am Samstag habe ich Spinat und einen Rest Winterpostelein in einen Kasten ausgesät.
Am Sonntag in einen zweiten.
Und am Montag sogar in einen dritten – weil es im ersten schon keimte!
Wenn Spinat so schnell ist, kann ich doch ein bisschen mehr anbauen, dachte ich. Der passt doch auch gut in den Balkonkasten mit den Radieschen…
Ansonsten habe ich die Balkon-Garten-Arbeiten aber auf ein Minimum beschränkt. Ein bisschen Gras aus den Balkonkästen gezupft und den Lavendel geschnitten.
Und die Minze.
Und den Salbei.
Und den Oregano und die Zitronenmelisse.
In der Hoffnung, dass sie alle den kargen Winter überlebt haben und nun wieder frisch austreiben!
Aber mehr habe ich wirklich nicht gemacht.
Ich will es ja nicht gleich übertreiben. ;-)
9 Kommentare
Jeannette · 4. April 2018 um 3:47 pm
Ich wünsche kistengrünen Erfolg für die kommende Saison! :-)
Liebe Grüße, Deine KrautLiese Jeannette vom Wilden Wegesrand
Mel · 5. April 2018 um 7:57 am
Hallo, liebe Jeannette,
ganz herzlichen Dank! Ich bin auch schon sehr gespannt, wie sich die Aussaat entwickelt…
Was pflanzt du denn in diesem Jahr in deinem Vorgärtchen und auf deinem Balkon an?
Kistengrüne Grüße
Mel
Birthes Garten · 4. April 2018 um 9:44 pm
Hallo, ich bin auch schon eifrig am Säen,Pikieren, Pflanzen… Jungfer im Grünen habe ich auch gerade vor einigen Tagen ausgesät. Draußen versamt sie sich ja selbständig, aber da ich sie auch in unserem heimischen Garten haben möchte, werde ich sie nun vorziehen und dann auspflanzen- sie ist einfach zu schön ! LG und viel Erfolg bei der Anzucht , Birthe :-)
Mel · 5. April 2018 um 8:00 am
Hallo, liebe Birthe,
da bist du ja schon ein ganzes Stück weiter als ich! Aber in einem großen Garten hast du auch viel mehr zu tun als ich auf meinem kleinen Balkon.
Ich finde die Jungfer im Grünen auch wunderschön – da muss ich noch mal nen Beitrag zu machen. Letztes Jahr hat sie sich vor allem in den Hinterhof versamt. Ich hoffe doch sehr, dass da ein paar von aufgehen.. :-)
Ich wünsche dir ein tolles Gartenjahr – und jetzt erst mal viel Erfolg beim weiteren Anziehen, Pikieren und Auspflanzen!
Kistengrüne Grüße
Mel
Viertelgärtnerin · 4. April 2018 um 10:22 pm
Juchu! Das sehe ich ja jetzt erst… Habe gerade das gleiche Problem… Fensterbank voll und wohin nu mit den vereinzelten Pflanzen!?? Ich muss auch noch Pötte besorgen… mal gucken, wo ich welche finde.
Mel · 5. April 2018 um 8:05 am
Hey, liebe Viertelgärtnerin,
ja, so eine volle Fensterbank kann in eine paar Wochen echt zum Problem werden. Das kommt davon, wenn man so vieles tolles Saatgut bekommen hat! Dabei soll das meiste ja noch direkt eingesät werden…! :-)
Was Pötte angeht: Versuch doch mal in Kisten zu gärtnern. Ich habe eine Saison mal Obstkisten ausprobiert. Die kosten ja nichts – und in der Regel halten sie eine Saison auch durch. Oder eben die Gemüse-Pfandkisten. Ich habe aber auch schon ausrangierte Töpfe und sogar Schuhe bepföanzt (allerdings nicht mit Essbaren… ;-) ). Nur mal so als Anregung… Ansonsten empfehle ich immer: Flohmarkt!
Viel Spaß und viel Erfolg!
Kistengrüne Grüße
Mel
Diese Kräuter und Gemüse-Sorten wachsen im Balkon-Garten 2018 · 27. April 2018 um 4:53 pm
[…] Ringelblumen, Kornblumen, Kohlrabi – und jede Menge Pflücksalat! Da hätte ich mir das Vorziehen der Sorte ‚Bolchoï‘ in diesem Jahr ja echt sparen können! […]
Lieblingsessen: Feiner Salat mit frischen Kräutern · 17. Juni 2018 um 8:24 am
[…] diesem Jahr habe ich nicht nur zwei Kisten und den Tomatenkasten mit vorgezogenem Bolchoï bestückt. Auch in den Balkonkästen wächst Red Salad Bowl – eine rotblättrige Sorte, die sich […]
Lichtkeimer und Dunkelkeimer - was ist da der Unterschied? ⋆ Kistengrün · 5. April 2019 um 3:50 pm
[…] ausgesät! Meine Sorge, dass ich in diesem Jahr zu spät dran sein könnte, ist schnell verflogen: Im vergangenen Jahr hatte ich gerade mal einen Tag früher ausgesät – am 31. März. Und die Tomaten sind trotzdem was […]