Vögel stehen nicht nur auf Körner. Sie mögen auch Grünzeug. Wer mir nicht glaubt, kann sich gern mit meinem Mangold auf dem Balkon unterhalten. Also mit dem Rest, der noch da ist.
Erst hatte ich die Üblichen im Verdacht. Raupen und Larven werden es wohl sein, die meinen Mangold kurz halten. Gesehen habe ich nie welche. Die abgefressenen Blätter waren mir erst mal Beweis genug. Und Raupen waren wir mir allemal lieber als Nacktschnecken. Vor allem nach den Erfahrungen in diesem Jahr.
Doch je weiter eben dieses Jahr fortschritt, umso mehr musste ich diese Theorie in Frage stellen. Irgendwann war schließlich Schluss mit Raupenwetter, die Schmetterlingslarven alle ausgeflogen.
Also doch die Schnecken? Auf meinem Balkon? Bei diesem Gedanken wurde mir ganz anders.
Absurd, aber egal
Daher griff ich zu einer weiteren – zugegeben ziemlich absurden – Theorie: Die Blattläuse waren’s. Auch wenn ich keine einzige entdeckte, mussten sie es gewesen sein. Schließlich taten die sich am Abessinischen Kohl und später auch am Senf nebenan schon gütlich. (Wir hatten dieses Jahr ziemlich wenige Marienkäfer, findet ihr nicht auch?).
Seit einer Woche habe ich nun einen andere Verdacht: Die Meisen sind’s, die immer mal wieder im Balkonkasten landen und das Grünzeug so kurz zupfen, dass es gar keine Gelegenheit bekommen kann, meinen Kochtopf mal von innen zu sehen.
Auf frischer Tat habe ich bislang noch keine erwischt. Aber mein lieber Mitbewohner und ich haben frühmorgens verdächtige Flügelschläge im Balkonkasten beobachtet. Damit sehe diese Theorie schon mal wasserdichter an als die Theorie mit den Raupen. Oder den Blattläusen.
Ärgerlich, aber auch egal
Und es würde auch erklären, warum sich die gefiederten Besucher derzeit nur eingeschränkt für die Nahrung im Futterhäuschen interessieren. Schließlich schlagen sie sich den lieben langen Tag ihren kleinen Magen mit meinem Mangold voll.
Ein bisschen ärgert mich das ja schon. Schließlich mag ich Mangold auch sehr gern. Aber wenigstens kann ich nun in einem Punkt beruhigt sein: Die Nacktschnecken haben offensichtlich noch nicht meinen Balkon erreicht.
DAS wäre mir ganz und gar nicht egal.
4 Kommentare
Jacqueline · 4. April 2016 um 7:14 pm
Sowas, ich wusste wirklich bis dieses Jahr nicht, dass Vögel auch die Jungpflanzen fressen. Dachte immer sie würden sich nur über die Saat hermachen. :/ Nun ergibt es auch plötzlich Sinn, dass ich in einem meiner Computerspiele (Stardew Valley) meine Pflanzen mit Vogelscheuchen vor gefräßigen Krähen schützen muss. Man lernt eben nie aus.
Ich hoffe, dass du dieses Jahr mehr Erfolg hast und dass sie dir noch etwas von deinem Spinat übrig lassen!
Viele Grüße,
Jacqueline
Mel · 5. April 2016 um 5:49 pm
Jaha, liebe Jacqueline. Auch Piepmätze wissen offensichtlich, was lecker schmeckt! :-)
Ich werde den Spinat demnächst ernten, damit der Spuk ein Ende hat. Ich hoffe nur, dass die Meisen die restlichen Pflanzen (vor allem den bunten Mangold!!!) in Ruhe lassen. Ansonsten muss ich mir doch noch was einfallen lassen…
Kistengrüne Grüße
Mel
Gemüse mit viel Blatt oder Stiel: Mangold - Kistengrün · 9. März 2016 um 5:19 am
[…] Ansonsten gilt Mangold als recht robust. Mehltau ist ein Indiz dafür, dass die Pflanzen zu dicht stehen. Wenn Blätter so angeknabbert aussehen wie auf dem Foto, könnten gierige Schnäbelchen der Grund dafür sein. […]
Marienkäfer: Punkte fürs Garten-Glück · 9. Januar 2017 um 5:53 pm
[…] Mangold-Räuber […]