Ich habe mich verliebt. In Inkarnat-Klee. Dieser Vertreter der Familie Trifolium ist nämlich nicht nur nützlich im Klein- und Balkongarten. Er sieht auch noch wunderschön aus.
„Was blüht denn bei dir Hübsches auf dem Balkon?“, wollen seit ein paar Wochen meine Nachbarinnen und meine Gäste im Balkongarten wissen. Und ich muss jedes Mal lächeln, wenn ich diese Frage höre. Denn ich weiß ganz genau, auf welche Pflanze sie abzielt.
Schließlich habe ich ganz ähnlich reagiert, als ich das erste Mal diese dunkelroten Blütenähren entdeckte: „Oh mein Gott“, schoss es mir durch den Kopf, die Kehle und unweigerlich über die Lippen, „die sind ja WUNDERSCHÖN!!!“
Wer jetzt denkt, ich sei unter die Rosenzüchter gegangen, den muss ich leider enttäuschen. Es sind auch keine Malven, Pfingst- oder Stockrosen, die mich schwärmen lassen.
Es ist Klee. :-)
Genauer gesagt: Inkarnat-Klee (Trifolium incarnatum), dieselbe Sorte Klee, die vor allem im Mittelmeerraum vorkommt. Daher ist er hier auch unter dem Namen Italienischer Klee bekannt.
Mehr als nur Tierfutter
Ob italienisch oder nicht: Klee (Trifolium) ist für viele in erster Linie erst einmal eine Pflanze, die großflächig und massenhaft für Tierfutter angebaut wird.
Aber wusstet ihr auch, dass Klee auch für Menschen genießbar ist?
In einigen Kräuterteemischungen findet man immer mal wieder ein getrocknetes Kleeblatt – auch weil man ihm die eine oder andere Heilwirkung nachsagt.
Abgesehen von seiner wunderschönen Erscheinung bin ich aber noch aus anderen Gründen ein großer Fan des Krauts mit den charakteristischen, eiförmigen Blütenblättchen.
Egal, ob es nun drei oder vier an einem Stängel sind. ;-)
Inkarnat-Klee ist nämlich ein toller Gründünger: Wie andere Schmetterlingsblütler reichert auch er die Gartenerde mit Stickstoff an. Dadurch kann sich der Boden nach dem Gemüseanbau besser regenerieren.
Sein (frisches oder trockenes) Grün bedeckt zudem die blanke Erde in Beet und Balkonkasten. Dadurch schützt es den Boden nicht nur vor Austrocknung, sondern unterdrückt auch ungewollte Wildkräuter.
Abgeschnittene Blätter könnt ihr ebenfalls zum Mulchen verwenden. :-)
Inkarnat-Klee im Balkonkasten
In meinem Balkongarten habe im vergangenen Herbst das erste Mal Inkarnat-Klee ausgesät. Ehrlich gesagt hatte ich einfach keine Lust, in sämtlichen Balkonkästen Feldsalat und Winterposteleien einzusäen und mich darum zu kümmern…
Und in der Tat ist Inkarnat-Klee um Einiges pflegeleichter. Ich habe ihn recht unregelmäßig gegossen – und trotzdem wuchsen und grünten die Pflänzchen nach jeder Wassergabe eifrig. :-)
Auch Temperaturen um die null Grad haben sie gut weggesteckt. Richtig frostkalte Winternächte können ihnen aber den Garaus machen. :-(
Irgendwann hab ich dann bei einigen Kästen das Gießen eingestellt und die Pflanzen sind vertrocknet.
Zugegeben: Das sah nun nicht mehr so schön aus. Aber was den Mulcheffekt angeht, war das nicht weiter schlimm. Die trockenen Blätter haben sich in die Kästen gelegt, so dass keine andere Pflanze an die Oberfläche kam.
Und als ich im Frühjahr die Balkonkästen für das Frühjahr fit machte, ließen sich die Pflanzenreste ganz einfach entfernen. :-)
Begehrte Bienenweide
Erstaunlicherweise hat sich der Inkarnat-Klee im Erdbeerkasten ganz gut gehalten – und hat im Frühling noch mal einen richtigen Schub getan. Die Maximalhöhe von einem halben Meter haben die Pflanzen zwar nicht erreicht.
Aber sie haben den ganzen Mai über herrlich geblüht!
Und darüber haben sich nicht nur besagte Gäste, Nachbarinnen und natürlich ich gefreut, sondern auch die tierischen Besucher auf dem Balkon: An sonnigen Tagen waren jede Menge Wildbienen unterwegs, um den zuckersüßen Nektar aus den bis zu sechs Zentimeter langen, blutroten Ähren zu schlürfen.
Was für eine Hintergrundmusik zum nachmittäglichen Kaffeeklatsch! :-)
Auf das Ergebnis ihrer Arbeit bin ich schon sehr gespannt. Nicht nur, weil ich im Spätsommer wieder frisches Saatgut aussäen kann.
Die Samen sollen geröstet lecker in Salaten schmecken. :-)
Dieser Artikel ist auch auf dem Blog Diese Rombergs erschienen, für den ich regelmäßig als Gastbloggerin schreiben darf. Vielen Dank! 🙂
Dieser Artikel gefällt Dir? Das freut mich! 🙂 Und ich freue mich, wenn Du ihn mit anderen teilst. Frisches von Kistengrün gibt es auch auf Twitter, bei Facebook, Google+, Pinterest und Instagram!
Mit dem Newsletter erfährst Du sofort, wenn ein neuer Beitrag auf Kistengrün erscheint. Die Registrierung dafür findest Du in der Seitennavigation.
5 Kommentare
Hauptstadtgarten · 15. Juli 2017 um 8:03 pm
Ah, der sieht ja wirklich wunderschön aus! nachdem ich immer auf der Suche nach schönen Bienenweiden (für den Balkon) bin, probiere ich den nächstes Jahr auf jeden Fall mal aus. Danke für den Tipp! Liebe Grüße, Caro
Mel · 16. Juli 2017 um 9:09 am
Hallo Caro,
freut mich, dass ich ich für Inkarnat-Klee begeistern kann! :-)
Ich säe schon jetzt fleißig ein, wenn sich eine brache Stelle auftut.
Bin gespannt, welche Erfahrungen du machst! :-)
Kistengrüne Grüße
Mel
Balkon winterfest machen: Wenn weniger mehr ist · 27. November 2017 um 9:56 am
[…] Kästen noch Winterpostelein gesät und möchte die noch ernten. 😉 In anderen wachsen inzwischen Inkarnat-Klee und Phacelia als Gründünger. Sobald es friert, sterben sie ab und legen sich als Mulchschicht […]
Auf ins Balkon-Garten-Jahr 2018! · 19. Januar 2018 um 6:13 pm
[…] draußen halten sich echt tapfer, vielen von Ihnen machen Wind und Wetter kaum was aus. Der Klee grünt, ab und zu blüht mal was und auch die ersten Narzissen gucken schon aus dem Topf. Die werd […]
Diese Bienenweiden blühen in Spätsommer und Herbst auf dem Balkon · 17. August 2018 um 4:09 pm
[…] Klee: Ich mag ganz besonders Inkarnatklee […]