Champignon, Seitling, rauchblättriger Schwefelkopf: Viele Pilze lassen sich im Garten, auf dem Balkon oder sogar in der Wohnung züchten. Und das sei gar nicht so schwer, meinen die Fachleute, die ich neulich für einen Artikel interviewt habe.

Frische Champignons auf einem brauen Tisch

Frische Steinchampignons…

Pilze und ich – das ist eine Liebe auf den zweiten, dritten oder vielleicht sogar erst vierten Blick.

In meiner Kindheit gab es Champignons aus der Dose. Ihr wisst schon: diese glibbrigen, gummiartigen Dinger, die irgendwie nach nichts schmecken. Egal, ob ganz oder in Scheiben geschnitten. :-(

Frische Pilze aus dem Wald gab es nie – wegen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl: Wir Kinder sollen nicht auf dem Spielplatz spielen, hieß es nach dem Super-GAU. Und Pilze sammeln war ein absolutes No-Go.

Das Verbot von damals geht mir heute noch nach. Ich war noch nie Pilze sammeln und bin immer skeptisch, wenn mir Freunde voller Stolz und Begeisterung erzählen, dass sie am Wochenende ein Festmahl aus selbst gesammelten Steinpilzen zubereitet haben. Ich bin dann immer froh, dass es nicht ihre Henkersmahlzeit war.

Und ich nicht mitessen musste.

 

Pilze: gesund und anspruchslos
Zwei Steinchampignons in einer brauen Papiertüte

…gibt es bei mir bislang nur aus dem Bioladen.

Dabei mag ich frische Pilze echt gern. Vor allem Pfifferlinge und Champignons – angebraten und mit einem Schuss Balsamico abgelöscht. Lecker!!! :-)

In der Regel kaufe ich die Pilze dafür im Bioladen. Selber züchten? Der Gedanke kam mir bislang nicht. Bis ich für den dpa-Themendienst nun einen Artikel über Pilzzucht im Garten geschrieben habe.

In den Gesprächen erklärten mir die Fachleute nicht nur, warum Speisepilze als so ungemein gesund gelten. (Echt beeindruckend!)

Sie sagten mir auch, dass sie in der Zucht recht unkompliziter recht anspruchslos seien. Und dass man dafür noch nicht mal einen Garten braucht. Oder einen Balkon. Ein schattiges, kühles Plätzchen in der Wohnung oder im Keller tue es auch.

Ich bin ja – Überraschung! – immer noch ein bisschen skeptisch. Aber dem Ganzen nicht ganz abgeneigt. So als Winterprojekt. Vielleicht…

Wie sieht es denn bei euch aus: Habt ihr denn schon mal Speisepilze selbst gezüchtet?

 

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Kategorien: Pflanzen

Mel

Mel arbeitet als freiberufliche Journalistin und hat ein Herz für grüne Themen. Auf Kistengrün zeigt dir die begeisterte Balkon-Gärtnerin, wie du dir auf kleinem Raum ein grünes Paradies schaffst.

9 Kommentare

Jacqueline · 29. September 2016 um 9:12 am

Huhu,
wir hatten im letzten Winter unsere Experimente mit Speisepilzen gewagt. Leider hatten wir keinen Erfolg :( Kannst du gerne alles hier nachlesen:
https://ackerzeit.wordpress.com/category/pilze/
Wir hatten aber auch mal ein Champignonzuchtset aus dem Discounter (einfach um zu sehen ob das klappt) und das hatte richtig gut funktioniert. Falls ich irgendwann mal einen Garten besitze, werde ich wohl die Pilzzucht unter Obstbäumen oder auf altem Holz testen.

LG
Jacqueline

    Mel · 30. September 2016 um 11:31 am

    Hallo Jacqueline,

    das ist ja schade, dass es bei Euch nicht geklappt hat mit der Pilzzucht. :-(
    Offensichtlich kommt es doch sehr auf die Ausgangslage bzw. die Sporen und das Material an.
    Im Moment habe ich noch keinen geeigneten Platz für eine mögliche Zucht gefunden. Aber vielleicht kommt das noch – ich werde es auf jeden Fall auf dem Balkon / in der Wohnung ausprobieren. :-)

    Kistengrüne Grüße
    Mel

Wolfgang · 8. Oktober 2016 um 8:36 pm

Ich habs mal mit den Austernpilzen versucht. Hat gut geklappt, nur die Anzuchtpackungen kosten ein pasr Euros. Aber vom Prinzip gehts in der Wohnung, ist halt nicht so rentabel.

    Mel · 10. Oktober 2016 um 3:27 pm

    Hallo Wolfgang,

    wie schmecken Austernpilze denn? Ich muss zugeben, dass meine Pilzküche doch recht einseitig war bislng. Sprich: Außer Champignons und Shiitake kam bei mir eigentlich nichts in die Pfanne… das sollte ich mal ändern – egal ob selbstgezüchtet oder gekauft…

    Kistengrüne Grüße
    Mel

Wolfgang · 10. Oktober 2016 um 8:36 pm

Hallo Mel,
Austernpilze haben mehr Geschmack ( kräftiger) als Champions und sind wirklich sehr gut.
Probier die mal in der Pfanne kurz an zubraten. Ich liebe sie.

    Mel · 11. Oktober 2016 um 7:00 am

    Hallo Wolfgang,

    vielen Dank für die Beschreibung!
    Ich glaube, in unserem Bioladen an der Ecke gibt es ab und zu welche, ich werd beim nächsten Einkauf mal die Augen offen halten. Und wenn sie wirklich so lecker sind, ziehen sie bestimmt auch bald bei uns ein. :-)

    Mein Hauptproblem mit Pilzen ist generell: Ich weiß nicht, was ich damit anfangen kann außer in der Pfanne braten oder Soße machen. Bin da echt einfallslos, das muss sich dringend ändern!

    Kistengrüne Grüße
    Mel

Wolfgang · 19. Oktober 2016 um 1:02 pm

Hallo Mel,
jetzt hab ich den Artikel doch noch gefunden.
So sieht mein Selbstversuch mit den Austernpilzen aus.

Ist nicht ganz billig, aber es funktioniert.

Schöne Grüsse
Wolfgang

    Mel · 22. Oktober 2016 um 7:49 pm

    Hallo Wolfgang,

    vielen Dank für den Link! Sieht ja putzig aus, Dein Austernpilz! :-)
    Allein schon deshalb sollte ich es mal versuchen. :-)

    Kistengrüne Grüße
    Mel

Buch-Tipp: Bio-Gärtnern am Fensterbrett von Birgit Lahner · 14. Februar 2019 um 3:30 pm

[…] Tomaten (oder wie die österreichische Autorin schreibt: Paradeiser), Möhren, Erdbeeren und Pilze (!) kann ein Balkonkasten oder ein Topf genügend Platz […]

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