Joghurtbecher, Eierkartons, Plastikschalen für Salat und Gemüse: Viele Verpackungen eignen sich hervorragend, um Pflanzen zu ziehen. Das spart Geld für Anzuchttöpfe. Bezahlt habt ihr den Müll ja eh schon.
Um es gleich vorweg zu sagen: Ich hasse Verpackungen. Vor allem die aus Plastik. Sie sind meist unnötig und platzraubend. Mehr Schein als Sein. Und eine dekadente Verschwendung von Ressourcen.
Daher versuche ich, so weit wie möglich auf Plastikverpackungen zu verzichten. Doch leider habe ich noch immer keinen Quark und keine Crème fraîche im Glas entdeckt. Und mancher Spinat im Bioladen wird in Schale verkauft. Immerhin gibt es die Eier lose – wenn ich die Packung nicht Zuhause vergessen habe.
Um Verpackungsmüll komme also auch ich nicht immer herum. Leider. :-(
Fensterbank statt Gelber Sack
Im Müll muss aber nicht alles landen. Zumindest nicht sofort: Einige Verpackungen eignen sich nämlich hervorragend als Anzuchtgefäße für die Fensterbank oder Gewächshaus. Mit ein wenig Frischhaltefolie könnt ihr sie sogar in ein Mini-Treibhaus verwandeln. :-)
Sicherlich: Viele schwören auf die Ware aus dem Gartencenter. Ich habe damit aber nicht so gute Erfahrungen gemacht. Außerdem ist mir das Geld dafür zu schade.
Spätestens zu Jahresbeginn setzt bei mir ein Sammelwahn ein. Besonders zur Anzucht sind meiner Meinung nach:
- Plastikschalen, in denen Spinat, Feldsalat oder Rucola verkauft wird
- Quark, Joghurt- oder Sahne-Becher
- Getränkekartons (quer geht mehr rein!)
- Eierschachteln mit Deckel
- leere Toilettenpapierrollen (einmal durchschneiden, reicht!)
Tipps für Anzuchttöpfe
Bevor ihr die Becher, Kartons und Schalen mit Erde und Samen befüllt, solltet ihr folgende Dinge beachten:
- Die Gefäße müssen sauber sein. Also am besten gleich auswaschen, wenn ihr den Inhalt herausgenommen, -gegessen oder -gelöffelt habt.
- Plastikgefäße brauchen Löcher im Boden. Durch sie kann überschüssiges Wasser abfließen. Ansonsten bildet sich Staunässe und die Pflanzen gehen kaputt.
- Wenn die Löcher zu groß sind: Einfach eine Lage Küchenkrepp einlegen.
- Eierkartons nur mäßig gießen. Die Pappe saugt sich mit Wasser voll und neigt gern zum Schimmeln. :-(
- Untersetzer nicht vergessen. Bei Eierkartons einfach den Deckel umklappen und unterschieben.
- Beschriftung nicht vergessen. Heute wisst ihr noch, was ihr wo eingesät habt. Aber wie sieht es eine Woche später aus?
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13 Kommentare
Carla · 27. Januar 2016 um 11:59 am
Super gute Idee! Ich versuche auch weitesgehend auf Plastikverpackungen zu verzichten – tjaaa, selbst im Bioladen tappt man da immer wieder in Fallen. Wiederverwerten ist wunderbar! Da bin ich dir wirklich dankbar für den Tipp :)
Lasst das Sammeln beginnen :)
Liebe Grüße,
Carla
Mel · 27. Januar 2016 um 11:52 pm
Hi Carla,
ich persönlich finde es echt schlimm, dass es so viel Plastikverpackungen im Bio-Laden gibt. Gerade hier erwarte ich mehr Umwelt-Bewusstsein – auch von den Herstellern. Aber leider geht der Trend schon seit einiger Zeit in die Gegenrichtung. :-(
Die Verpackungen als Anzuchtgefäße zu verwenden, ist daher eigentlich nur die zweitbeste Lösung. Aber immerhin eine praktische! :-)
Viel Spaß beim Sammeln!
Kistengrüne Grüße
Mel
Pogo · 4. April 2020 um 9:11 am
Liebe Mel,
dein Beitrag ist super. Man findet im Haushalt echt immer irgendwas, was nicht gleich in den Müll muss und man zweitverwerten kann.
Wir haben dieses Jahr Fruchtgummi Dosen in Mini-Gewächshäuschen umfunktioniert.
Liebe Grüße,
Pogo
Mel · 5. April 2020 um 6:37 am
Hallo Pogo,
hab ganz herzlichen Dank! Es freut mich, dass du das ähnlich siehst – das spart Geld und Ressourcen!
Aus Fruchtgummi-Dosen ein Mini-Gewächshaus zu bauen, ist ein großartige Idee!!!
Danke für den Tipp!!
Kistengrüne Grüße
Mel
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