Pommes, Pralinen und Rosenkohl – das fällt mir als erstes ein, wenn ich an Brüssel denke. Im kulinarischen Sinn zumindest. Doch wie sieht es in Sachen Balkongärtnern aus? Ich hab mich mal umgesehen.
Anfang der Woche war ich drei Tage lang in Brüssel. EU-Kommission, Parlament, NATO – eben alles, was Journalisten so an der belgischen Hauptstadt interessiert. Einen Abend lang habe ich mich aber von der Gruppe abgeseilt und das gemacht, was Balkongarten-Blogger interessiert. Nämlich: Wie grün ist die Stadt, abgesehen von Parks und Gemüse im Supermarkt?
Zugegeben: Es war eine total spontane Entscheidung. Weder habe ich mich vorab schlau gemacht, noch eine Route festgelegt. Stattdessen streifte ich stundenlang durch die Altstadt – eine Hanna-guck-in-die-Luft. Daher betone ich es hier ganz ausdrücklich: Meine Beobachtungen sind keinesfalls repräsentativ!
Betrachtet man die architektonischen Voraussetzungen, hat Brüssel echt ein enormes Potenzial fürs Balkongärtnern. Die riesigen Reihenhäuser machen es möglich, weil sie – ähnlich wie in Paris – über Schüttelbalkone verfügen. Die bieten zwar kaum Platz zum Sitzen. Aber ein paar Pflanzen könnten sich dort meiner Ansicht nach durchaus wohlfühlen. Denn wer hängt sein Bettzeug heutzutage schon noch zum Lüften nach draußen?!
Es grünt nur selten auf Brüsseler Balkonen
Leider waren die gusseisernen Geländer aber meist verwaist. Zumindest die, die ich von den Straße aus sehen konnte. Schade eigentlich, denn ein bisschen Grün an der Fassade macht sich echt gut, finde ich.
Wenn sie sich für Grün entscheiden, greifen die Brüsseler dann interessanterweise meist auf Bäumchen oder Gehölz zurück. Zugegeben: Auf Tomaten hätte ich unter diesen Bedingungen vielleicht auch keine Lust… :-(
Wenn Grün, dann entscheiden sich die Bewohner in Brüssel meist für Gehölz…
Aber vielleicht tue ich nun den Bewohnern der belgischen Hauptstadt auch unrecht mit meinen Beobachtungen und es sieht auf der anderen Seite der Gebäude ganz anders aus.
Immerhin: Vor meinem Hotelzimmer habe ich zumindest einen kleinen Balkongarten entdeckt. :-)
9 Kommentare
Giorgio · 16. Mai 2015 um 3:59 pm
Liebe Mel, Du bist ja doch wirklich erfolgreich gewesen, obwohl Du lange suchen musstest, denn: Die Beispiele, die Du hast, sind wirklich wunderschön. Sogar ein roter Acer Palmatum ist dabei! Ich war nämlich vor drei Wochen in Warszawa, und war auch die ganze Zeit mit der Kamera unterwegs. Ich hatte vor, einen Eintrag wie den Deinen über Balkonbegrünung in der polnischen Hautstadt zu machen – ohne Erfolg, ich habe nicht auch nur einen gefunden!
Herzlich Giorigo
Mel · 18. Mai 2015 um 7:43 pm
Lieber Giorgio,
vielen Dank! <3 Aber glaube mir: Ich habe wirklich laaaange suchen müssen.
Echt erstaunlich, dass Du bei Deiner Fotosafari durch Warszawa überhaupt kein Glück hattest. :-( Aber vielleicht ändert sich das ja in den kommenden Jahren... Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, ab sofort immer auf begrünte Balkons zu achten, wenn ich in der Stadt unterwegs bin. Ich finde, man entdeckt dadurch einen Ort (noch einmal) ganz anders. :-)
Pilze in der Blumenerde | Kistengrün · 12. Mai 2015 um 6:24 pm
[…] Die ausgesetzten Salatpflanzen wachsen und gedeihen inzwischen auf dem Balkon. Ob das an der Sonderbehandlung liegt, kann und will ich aber nicht abschließend sagen. Auch weil es die Kontrollgruppe, sprich: die übrigen Salätchen, dahingerafft hat. Schuld daran war aber wohl eher der Wassermangel während meiner Reise nach Brüssel. […]
Im Bremer Bibelgarten · 4. August 2015 um 12:13 am
[…] Brüsseler Balkongärten […]
Wildblumen im Bremer Blockland · 9. August 2015 um 8:11 pm
[…] Brüsseler Balkongärten […]
Wenn der Schnee blüht... - Kistengrün · 22. Januar 2016 um 5:49 pm
[…] Brüsseler Balkongärten […]
Züchten statt sammeln? Pilze selbst anbauen · 2. September 2016 um 9:56 am
[…] Brüsseler Balkongärten […]
Bauernregeln: Von eiskalten Heiligen und Fröschen auf Abwegen · 9. Januar 2017 um 6:41 pm
[…] Brüsseler Balkongärten […]
Wiesen-Schlüsselblume: Blume des Jahres 2016 · Kistengrün · 14. Januar 2022 um 1:58 pm
[…] Brüsseler Balkongärten […]